Amateurfunk bietet als faszinierende und sinnvolle Freizeitbeschäftigung die Möglichkeit, sich selbst auf vielen Gebieten weiterzubilden. Technisches Tüfteln kann dabei mit einzigartigen Naturerlebnissen verbunden werden, während weltweit Freundschaften entstehen und gepflegt werden.
Funkamateurinnen und Funkamateure kommunizieren und experimentieren mit drahtlosen Kommunikationsverfahren in Ihrer Freizeit aus Freude an der Technik, im Rahmen einer internationalen Community, die viele Freundschaften
entstehen lässt.
In unserer Welt ist Funk ein wesentlicher Bestandteil, ohne den unser gewohntes tägliches Leben nicht mehr funktionieren würde. Man denke nur an Mobiltelefone, drahtloses Internet (WLAN), Radio oder Fernsehen. Amateurfunk beschäftigt sich auf höchst kreative Art mit der Weiterentwicklung und dem Einsatz dieser Technologien.
Vor hundert Jahren, als die Funktechnik und die weltweite Kommunikation noch in den Kinderschuhen steckten, gab es neben den „kommerziellen Funkern“ bereits eine Reihe Interessierter, die damals vom neuen Medium Funk und seinen Möglichkeiten fasziniert waren. Seitdem experimentieren sie mit verblüffenden Erfolgen, nahezu gleichrangig neben den Menschen, die sich beruflich mit dieser Technik befassen.
Amateurfunk ist ein technisch-experimenteller Funkdienst, der in Österreich durch das Amateurfunkgesetz, einem Bestandteil des Telekommunikationsrechtes, reglementiert ist.
Funkamateurinnen und Funkamateure sind staatlich geprüft und betreiben weltweiten, experimentellen Funkdienst, einschließlich Satelliten-, Not- und Katastrophenfunk.
Weltweit genießen die Interessen von Funkamateurinnen und Funkamateuren auf Grund ihrer besonderen Leistungen im Hinblick auf technische Entwicklung und ihrer strukturellen Unterstützung in Not- und Katastrophenfällen den besonderen Schutz durch anerkanntes Völkerrecht.
Dem Amateurfunkdienst werden durch internationale Verträge eine große Zahl an Frequenzen im gesamten elektromagnetischen Spektrum zugewiesen. Staatlich lizenzierte Funkamateurinnen und Funkamateure dürfen Funkgeräte selber bauen oder modifizieren und ohne zusätzliche behördliche Abnahme, wie es von kommerziellen Funkgeräte- und Smartphoneherstellern verlangt wird, in Betrieb nehmen. Dabei ist es egal, ob es sich um ein kleines Handfunkgerät für die Kommunikation im näheren Umfeld, eine leistungsfähige Kurzwellen-Station mit globaler Reichweite oder eine Richtfunkstrecke handelt, mit der Daten zwischen Computern ausgetauscht werden. Damit steht der Öffentlichkeit gerade in Katastrophensituationen ein Kommunikationsdienst zur Verfügung, der auch unabhängig von der gewohnten Infrastruktur funktioniert.
Der „Ham Spirit“ ist der Ehrenkodex der Funkamateurinnen und Funkamateure. Nach den Regeln des „Ham Spirits“ kommunizieren sie weltweit ungeachtet gesellschaftlicher Unterschiede wie Hautfarbe, Sprache, Religion oder politischer Gesinnung. Daraus ist in nun fast 100 Jahren eine reale globale Community gewachsen.
Der Ausdruck „Ham Spirit“ kommt aus dem Englischen (hamradio = Amateurfunk, spirit = Gesinnung) und wurde 1928 zum ersten Mal von Paul M. Segal formuliert.
Der Funkamateur ist:
Immer mehr Menschen wollen auch die von ihnen benutzte Technologie verstehen und selbst im Griff haben, wobei sich schnell die Frage stellt, ob man auch ohne die herkömmlichen Methoden (Telefon, Internet) Telekommunikation betreiben kann, und das weltumspannend und auch mobil...
Auch darauf bietet der Amateurfunk eine Antwort. Amateurfunk funktioniert zum größeren Teil völlig autonom, ohne Benutzung irgendwelcher öffentlicher Infrastruktur durch autonome Stromversorgung und autonome Datennetze. Für letzteres haben österreichische Funkamateure das HAMNET entwickelt, ein Datennetz, welches Internet-Technologie benutzt, aber von der Internet-Infrastruktur unabhängig ist.
Kaum ein anderes Hobby hat so viele unterschiedliche Ausprägungen und ermöglicht durch seinen Facettenreichtum, vielfältige Interessen zu verbinden. Es ist so gut wie unmöglich, die Vielfalt des Hobbys in einer kurzen Aufzählung zu repräsentieren – darum hier nur ein paar Beispiele:
Im Bereich des Amateurfunks trifft man immer wieder auf Spezialbegriffe, mit denen man erst etwas anfangen kann, wenn man deren Bedeutung einmal erfahren hat. Dieses Amateurfunk-Glossar soll einen Überblick über einige im Amateurfunk häufig benutzte Begriffe geben.
Eine Amateurfunkbewilligung, oder auch üblicherweise Lizenz genannt, ist so etwas wie beim Auto der Zulassungsschein, mit dem Sie ihr eigenes Fahrzeug fahren dürfen. Als Inhaber einer Lizenz dürfen Sie als Funkamateur Ihre eigene Amateurfunkstation errichten und betreiben. Dem Führerschein entspricht im Amateurfunk das Amateurfunk-Prüfungszeugnis.
Um die Bewilligung beantragen zu können, wird die erfolgreich bestandene Amateurfunkprüfung vorausgesetzt und die Vorlage eines gültigen Amateurfunk-Prüfungszeugnisses verlangt. Siehe auch Bewilligungsklassen.
Der Gesetzgeber hat den Amateurfunk(dienst) ebenso wie beispielsweise den Rundfunkdienst (Radio, TV) im Gesetz verankert und wie folgt definiert:
Amateurfunkdienst ist ein technisch-experimenteller Funkdienst, der
Um am Amateurfunkdienst aktiv teilnehmen zu können, also nicht nur hören, sondern auch senden zu dürfen, schreibt der Gesetzgeber eine Amateurfunkprüfung mit abschließendem Amateurfunk-Prüfungszeugnis vor.
Zur Vorbereitung auf diese Prüfung gibt es in den verschiedenen Regionen Österreichs immer wieder Amateurfunkkurse.
Die Prüfung findet bei der jeweils zuständigen Fernmeldebehörde statt und beinhaltet 3 Prüfungsgebiete:
Die Funkrufzeichen sind international geregelt, so auch die Amateurfunkrufzeichen für Österreich. Jedes Rufzeichen ist auf der Welt einzigartig und identifiziert die Funkstelle.
Die Herkunft des Begriffs ham ist leider nicht genau belegt. Sicher ist, dass er aus dem Englischen stammt, und nichts mit dem "Schinken" zu tun hat. Das Zeitwort "to ham" gab es schon im 19. Jh. in der Bedeutung "zu laut schreien" für (Amateur-)Schauspieler - es wird also wohl eine Art Abkürzung für "Amateur" sein. Zu Beginn der Funktechnik - als es kaum noch irgendwelche Regelungen gab - beschwerten sich oft kommerzielle Seefunkdienst über die zunehmen aufkommenden Funkamateure, diese würden mit ihren einfachen Sendern ihre Aussendungen stören. Ham war also wohl ursprünglich ein Schimpfwort, das aber von den Funkamateuren selbst als Bezeichnung für ihresgleichen aufgegriffen wurde.
Heutzutage ist ham im Englischen das gängigste Wort für Funkamateur, und ist auch im Deutschen oft als eingebürgertes Fremdwort oft zu hören und zu lesen; so redet man etwa vom "Ham Spirit", dem Ehrencodex der Funkamateure, oder man fährt auf die "HAM Radio" in Friedrichshafen, eine der größten Amateurfunkmessen der Welt.
Beschränkt man seine Tätigkeiten und sein Interesse ausschließlich auf den Funkempfang, dann ist auch dafür ein Grundwissen, jedoch keine Prüfung notwendig. Der Betrieb ist auf den Empfang von "Aussendungen an alle", also Rundfunkempfang und den Empfang des Amateurfunkdienstes beschränkt. Bereits diese Tätigkeit fasziniert zehntausende Menschen weltweit, und ist oft der erste Schritt in Richtung eigener Sendelizenz.
In Österreich gibt es je nach Bewilligungsklasse verschiedene, beantragbare Leistungsstufen.
Siehe Amateurfunkbewilligung
QRZ, QTH, QRG sind nur drei der vielen Abkürzungen, welche täglich im Amateurfunk verwendet werden. Jede dieser Abkürzungen hat eine andere Bedeutung und kann entweder eine Frage oder Antwort darstellen. QTH? bedeutet bspw. die Frage nach dem Standort, worauf als Antwort "QTH ist WIEN" kommen könnte. Diese Abkürzungen vereinfachen die Abwicklung speziell in langsamen Betriebsarten deutlich.
QSL ist eine der Q-Gruppen und bedeutet kurz Empfangsbestätigung. Eine QSL Karte in gedruckter Form ist in etwa gleich einer Postkarte, wobei damit das Funkgespräch dem Partner (als krönender Abschluß) bestätigt wird. Diese Karte ist eine Trophäe einer gearbeiteten Verbindung und kann, wenn sie aus königlichem Hause stammt, schon mal mit Blattgold belegt sein.